Hömma! Gezz gibt et wat für zum Raten:
Wat ist ein Luftkotelett?
So viel schomma vorweg: et is nix zum Essen.
Na? Kommsse nich drauf? Ich verrate et ganz am Schluss.
So, wie es vermutlich in jeder anderen Sprachlandschaft Begriffe gibt, die man nur dort kennt, besitzen auch wir hier im Ruhrgebiet recht lustige Wortschöpfungen, die aber nach und nach verloren gehen. Sprache lebt und verändert sich.
Das, was man heute als Ruhrdeutsch bezeichnet, trug bis bis in den Sechzigern den Stempel der einfachen, bildungsfernen Sprache der „Malocher“.
Jürgen von Manger machte mit seiner unvergessenen Figur des Adolf Tegtmeier das Kohlenpott-Deutsch erst im Hörfunk, später dann über das Fernsehen bekannt. Allerdings stark überzeichnet. Trotzdem herrlich, auch für uns hier im Pott. Vermutlich glaubt seither jeder, der nicht aus dem Ruhrgebiet stammt, dass wohl alle Menschen hier so stark „tegtmeiern“.
Wer mehr darüber erfahren möchte, findet hier unter „Weisse Bescheid?“ ruhrdeutsche Begriffe mit entsprechenden Erklärungen: „Weisse Bescheid?“
oder er blickt in dieses wunderbare Lexikon der Ruhrgebietssprache, eine Anschaffung für´s Leben, ein Buch, das in jeden Haushalt gehört.
Bei diesem Werk wurde peinlich darauf geachtet, dass es sich vom Preis (€ 9,90) her auch jeder leisten kann, obwohl es auf 144 Seiten wirklich pickepackevoll ist:
- Vollständige Grammatik der Ruhrgebietssprache
• Erstmalig die zehnstufige Liste der ruhrdeutschen Trunkenheitsgrade
• Die Revier-Beleidigungsstufen mit 241 exakt zugeordneten Beleidigungen!
• Liebliche Bezeichnungen von Lappes bis Etteken
• Wichtige Gesprächsregeln für Anfänger und Fortgeschrittene
• Die Höhepunkte der deutschen Literatur
• Eine kleine Geschichte des Ruhrdeutschen von Dirk Hallenberger
• NEU! Ratgeber für Lauschepper – Erfolgreich bestechen im Ruhrgebiet!
Klasse!
Ach ja! Dat Luftkotelett!
Ein Luftkotelett, dat is ein ganz dünner Mensch. Einer, der – wenn er auffer Straße über ´nen Gully geht, die Arme ganz weit ausstrecken muss, damit er nich durche Ritzen inne Kanalisation flutscht.
Vielleicht besser bekannt als Schmachtlappen, Spargeltarzan oder Hungerhaken.
So, gezz weisse Bescheid!
Bissi Tage!
Das ist mir wichtig: wenn ich hier hin und wieder über ein Buch schreibe, das mir gefällt, so geschieht dieses stes ohne wirtschaftliches Interesse meinerseits, ohne Beeinflussung meiner Meinung und grundsätzlich ohne Gegenleistung, ausser vielleicht, dass die Freude der Autoren/ der Autorin/nen darüber mein ach so altes Herz erfreut.
Dat isso.
Lothar Lange
Herrlich!
Köstlich! Bei uns gab’s noch „Hungerturm“. So einer war mein Mann, nicht nur schmal, sondern auch noch lang. In letzter Zeit hat er angefangen, selbst zu kochen (ich habe damit fast gänzlich aufgehört). Jetzt sieht er etwas wohlgenährter aus.