Luja sog i! Zur Zeit genieße ich die Ammergauer Alpen bei herrlich bayerisch weissblauem Himmel. Wunderschön ist’s hier. Und vermutlich kommen alle Oberammergauer auch einmal in ihren Himmel, denn neben dem fleissigen Planen und Proben für die Passionsspiele (die ‚heuer‘ leider wegen Corona ausfallen) wird hier auf Deubel komm raus gottgefällig gehobelt und herrgottgeschnitzt, was der Wald an Holz nur hergibt.
Das Kloster Ettal ist auch gleich umme Ecke, mit Klosterlikör und religiös klingenden, seligmachenden Schnäpsen. Und die Mönche brauen katholisches Benediktiner-Bier. Alles frommstens und vermutlich dem alten Herrn da oben im Himmi zum G’foin!
Ob aber der Inhaber des Oberammergauer Getränkemarktes einmal in den Himmi kimmt, dös glaub i net.
Schaut selbst, was der da Sündiges im Angebot hat:
Mei, do legst di nieder.
Luja!, sog i!?
Ja, leck mich am Arsch. Jetzt bin ich a wengal Dingens. Weil erstens, zweitens und drittens, Arschlecken 350, geht des ibahaupt?
Dreihundertsechzig hätt i g’sogt, des schon. Die Rosette hat doch 360 Grad. Oder nicht?
Bei 350 bleibt a kloanes Fuzzal ungeleckt. Also koa komplette Arschleckerei. Hätt ich dem Oberammergauer nicht zugetraut, dass er beim Arschlecken von der gewohnten Präzision abweicht… 😉
Sakra oba a!!!
Oiso, koane runde Sachn, dös!
In meiner „Jugend“ – (die dauerte bis in die 80er) dachte ich, Bölkstoff und Bullenschluck seien etwas Besonderes. Bin wohl nicht mehr auf dem Laufenden?!
Habe eben bei Ebay gesehen, es gibt passend dazu „Götz von Berlichingen Bierkrüge“ – na, was wollen wir mehr?! 😉
Lieber Bierschlecken als Arschlecken….?
Ich als Österreicherin fühle mich sprachlich in Bayern relativ zuhause – wie sieht es da bei dir aus? Schon tolle, neue Worte gelernt? Oder ist dir das Bayrische schon länger vertraut? Schon Fleischpflanzerl probiert? 🙂
Ich mag Dialekte. Auch Fleischpflanzerl. ??
Weil Sie grad übers Herrgottschnitzen & Arschlecken schreiben:
Der Oberammergauer Pfarrer gibt beim Herrgottschnitzer eine Schmerzensmannfigur in Auftrag, und als er sie zum erstenmal sieht, da erscheint ihm der dargestellte Gesichtsausdruck zuwenig leidend: der Herrgottschnitzer solle nachbessern. Also schnitzt der weiter an den Gesichtszügen, um sie noch schmerzverzerrter zu gestalten; der Pfarrer indessen ist noch immer nicht zufrieden. Der Herrgottschnitzer schnitzt weiter und weiter an der Leidensmiene des Schmerzensmanns herum – bis er zuletzt resümiert:
»Jo leck mi’n Arsch, jetzt lacht er.«
[Übers. f. Außerbairische: »Weniger wäre mehr gewesen.«]
Mit Höflichkeit kommt man weit und bleibt heiter,
mit Arschlecken schafft man’s bis ganz nach oben und weiter…