Van tijd tot tijd moet het zijn: snel over de grens naar Nederland – und sich ins Getümmel stürzen: „wandelen en winkelen“, wie der Niederländer sagt: ein bißchen bummeln und einkaufen.
Venlo an der Maas liegt etwa eine halbe Stunde Autofahrt entfernt.
Und obwohl wir wissen, dass es dort besonders samstags immer sehr rummelig zugeht, weil gefühlt halb NRW diese Stadt überflutet, um sich nach dem hamsterartigen Lebensmitteleinkauf bei den zwei geschäftstüchtigsten „Brüdern von Venlo“ den Bauch mit Matjes, Friet speciaal, Bitterballen oder Frikandel vollzuschlagen, fahren wir hin.
Und finden bei all´ dem Gewusel auch etwas zum Innehalten:
An einer Hausfassade in der Sint Jorisstraat im Zentrum von Venlo entdecken wir ein Gedicht des niederländischen Dichters uns Malers Pierre Kemp
und sind spontan ereinnert an den Streit um das Gedicht von Eugen Gomringer
STADSGEZICHT
DE STAD is vol wielen en hoeken
DE HUIZEN vol ramen en zoeken –
de mensen gaan heen en weer.
DE MENSEN zijn vol mannen en vrouwen
en om de hoek van gebouwen
kijkt een dame in een heer.
Pierre Kemp
Verzamelde gedichten, Amsterdam
Frei übersetzt:
STADTANSICHTEN
DIE STADT ist voller Räder und Ecken
DIE HÄUSER voller Fenster und Suchen
Die Leute gehen hin und her.
DIE MENSCHEN sind voll von Männern und Frauen
und um die Ecke von Gebäuden
schaut eine Dame (in?) nach einem Herrn. (?)
Die Fassadenbeschriftung ist auf eine Initiative der Stiftung „VenlopoëZiet“ zurückzuführen, die bestrebt ist, den öffentlichen Raum der Stadt mit Poesie zu verschönern. In Venlo sind bereits mehrere Fassaden auf diese Weise beschriftet worden.
Eine wunderbare Idee – und eine gute Gelegenheit, inmitten des Kaufrausch- und Touristentrubels innezuhalten.
Unbedingt nachahmenswert.
Der kleine Trip über die Grenze hat sich wirklich gelohnt.
Ach ja: auch wegen der drei Pfund preiswerten Kaffees…
Tot de volgende keer!
Lo
Die letzte Zeile hätte wohl in Deutschland zum Verbot der öffentlichen Zurschaustellung dieses Gedichts geführt … muss man doch annehmen nach dem Theater in Berlin.
Darf man davon ausgehen, dass du uns das nächste Gedicht nach dem Verbrauch der drei Pfund Kaffee enthüllen wirst?
Misschien…. (vielleicht).
Schöne Ausflüge, als überall RAG nä: RAF gesucht wurde. Die einen Terroristen sind ja weg. Fahren, um RUNNER zu kaufen.
Oder „Zware Shag“, Tabak zum Selberdrehen…
Da bist du mir ja dicht auf den Fersen gewesen, ich war erst vor 4 Wochen in Venlo… 🙂 .
Verpasst!
🙂
Viele niederländische Städte präsentieren Gedichte im öffentlichen Raum. Enschede, Utrecht oder Leeuwarden fallen mir spontan ein. Wenn ich weiß, dass muurgedichten da sind, mache ich mich auch immer auf die Suche.
Künftig werde ich besonders darauf achten.
Das Fassadengedicht erinnert auch mich sehr an das Gomringer-Poem.
Beide gefallen mir ausnehmend gut und davon dürfte es in der Tat mehr geben: mehr Poesie, mehr Angebote zur Besinnung oder Auseinandersetzung. Wunderbar!
Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Brigitte
Ich wünschte mir auch mehr davon.
Wenn man im Netz nach weiteren solcher guten Beispiele in Deutschland sucht, findet man nur HInweise auf diesen Avenidas-Streit.
Herbstliche Grüße!
Meine ganz liebe Blogfreundin Luzie wohnte in Duisburg und ihr Haushalt verbrauchte kilowiese Kaffee – von beiden das Lieblingsgetränk. Die berichtete in ihrem Blog auch oft aus oder über Venlo – von dort kenne ich den Ort.
Ja, und ganz früher – als es noch an der holländischen Grenze noch Kontrollen gab, wurden Kaffee, Zigaretten und Butter (die aber nicht im Sommer!) im Auto versteckt und mit Herzklopfen „geschmuggelt“. Auch das Tanken war in „Holland“ billiger.
Lange tijd geleden. Lange her…. 🙂
Trotz voller Strassen gibt es immer wieder was Neues zu sehen, auch wenn es nur darum geht die holländische Atmosphäre zu spüren.
…genau das ist es.??
Wohnst du in der Nähe? Dann leben wir nicht ganz weit auseinander. Groetjes 🙂
In der Stadt in der die Ober hausen.
????
Ah, da wo der Berg gerade ruft. Ich wusste, dass es im Rhurgebiet ist, klar, doch wo genau, wusste ich nicht oder nicht mehr. Grüße an alle Ober 🙂
Vielen Dank, richte ich gern aus!
Vielleicht stellt du dich auf einen hohen Berg und rufst, denn… wieviel Einwohner hat Oberhausen? Nicht, dass wir dich hier nicht mehr lesen, da du an jeder Haustüre klingelst, um Grüße auszurichten.
Ich sollte doch nur die Ober grüßen.??
Prima Idee, wir müssen ja nicht übertreiben ?