„Wer oder was ist Ledecka?“, fragt sich der hochgeschätzte Bloggerfreund Jules in seinem Beitrag „An einem Sonntagmorgen im Februar“
Tja, wer oder was ist denn nun Ledecka?
Das ist eine berechtigte Frage.
Ich bin jemand, an dem Sportnachrichten vorbeirauschen, ohne von mir bemerkt zu werden. Den Sportteil der Tageszeitung zahle ich zwar brav mit, reiche ihn aber allmorgendlich ungelesen an meine Frau weiter. Und wenn es die Millionenfrage bei Jauch wäre, wer in der Fussball-Bundesliga mitspielt, so müsste ich das Publikum befragen. Mir all´ diese Tabellenstände, Pokale und Personalien merken zu müssen, würde mich schlicht überfordern, weil dieses gerade noch gültige Wissen ja schon ein paar Tage später überholt ist. Obwohl, beim Datum ist es ja täglich so. Egal.
Was mich jedoch immer wundert, ist, wie die Namen dieser Sportler, die gerade eine Goldmedaille geholt oder irgendwo anders eine besondere sportliche Leistung vollbracht haben, ausgesprochen werden, nämlich so selbstverständlich, als ob man sie schon immer gekannt hat: „Ledecka hat Gold geholt!“
Aha? Und wer ist das, was macht er so hauptberuflich? Ach, es ist eine Sie.
Und heisst es nicht immer: „Wir haben Gold geholt!„?
Ich lerne: nein, denn „Friedrich holt Gold für Deutschland!“
Das finde ich sehr freundlich von Friedrich (wieder eine Sie?), doch leider kenne ich keinen Friedrich, es sei, man spricht vom alten Kaiser. Obwohl: hieß der nicht Beckenbauer?
Vielleicht bin ich aber auch der einzige, dem in solchen Sachen die nötige Bildung fehlt. Aber dem kann ja nun bald abgeholfen werden, denn soeben lese ich in der Tagesschau:
Karliczek soll Bildungsministerin werden
Aha? Karliczek? Kannte vermutlich jeder, nur ich nicht.
Ich würde mich freuen, wenn einmal in der Zeitung steht:
Lo hat Kartoffeln geholt.
Zwar nicht für Deutschland. Aber für morgen.
Frau Stadlober kannte ich bis vor wenigen Stunden auch nicht. Da sich unsere Langläuferin allerdings auf der Olympia-Piste verfahren hat, ist sie nun in aller Munde … 🙂
So erging es mir auch, lieber Herr Ösi. Die werte Frau Stadlober war einer breiten Öffentlichkeit bis vor kurzem vermutlich nicht sehr bekannt, bis sie sich mit ihrem Fahrfehler in den Blickpunkt der Zuschauer fuhr. Vermutlich ist sie nun bekannter, als manch ein Medaillengewinner 🙂
Der harmlose Waldspaziergang muss nur oben auf der Schisprungschanze enden und schon ist für Publicity gesorgt …
Lieber Lo!
Ich finde es großartig, dass Sie Kartoffeln holen, wenn auch nicht für Deutschland. Und dass dies so unbeachtet bleibt, ist wirklich eine Schande. Ich gratuliere zu Ihrer ganz persönlichen LOlympiade und überreiche hiermit feierlich die goldene Knolle 🙂
Herzliche Grüße
Mallybeau … die olle Knolle
Liebe Knollybeau, Dankeschön!
es ist mir eine große Ehre, diese tolle golden Knolle aus Ihren Händen zu erhalten.
Stelle ich sie nun ins Regal – oder mache ich mir Pommes davon?
Ich bin für Pommes d’or, goldig ausgebacken.
Liebe Grüße zur Alm!
Oh lecker. Frittierte Goldbarren mit Ketchup 🙂
Anscheinden sind die Ruhrpott-Medien erfreulicher Weise noch nicht dem patriotischen Zeitgeist gefolgt. In Berlin gibt es sogar im öffentlich rechtlichen Radio immer öfter die Reduzierung „Deutschland hat Gold geholt“. Wer das gemacht hat wird dann erst im zweiten Satz gesagt. Also ganz Deutschland auf der eisigen Skisprungschanze, das stell ich mir ziemlich eng vor- und kalt isses da ja auch, wie beim Russen, bei dem ja auch ganz Deutschland mal war – noch vor Sotschi.
Stimmt! Irgendwann sind wir sogar mal Pabst geworden! Mich hat aber keiner gefragt.
Das mit Russland, das war doch noch zu der Zeit, als Deutschland über alles war. Heute ist Deutschland alles über.
Und ich mag auch lieber Sushi als Sotschi.
Lo holt für Deutschland die heißen Kartoffeln aus dem olympischen Feuer. Schon hätten wir den Sportteil mit dem Keller, oder wo auch immer du deine Kartoffeln aufbewahren magst, verbunden.
Die Frage nach dem Woher hat ja Manfred schon geklärt. „Lo holt Kartoffeln aus dem Feuer“, ist besonders lobenswert, weil sie dann gleich verspeist werden können. Derweil es hier schneit, stelle ich mir so ein Kartoffelfeuer recht romantisch vor. Wenns aber zu kalt ist, geht auch: „Lo holt Pommes für alle.“
Mach´ ich doch gern.
🙂
Lieber Lo,
ich stimme Ihnen zu, dass diese lakonische Aussage „Friedrich hat Gold geholt“ oder XYZ hat Gold geholt, so klingt, als ob dort irgendwo Gold rumliegt und sich nur jemand opfern muss, es zu holen.
Wenn man mir mitteilen würde, wo das Gold liegt, könnte ich mich auch bereit erklären, es zu holen.
Wichtig dabei wäre, dass ich mich dabei nicht körperlich anstrengen muss! Das täte mir gar nicht gut!
Gruß Heinrich
Lieber Heinrich,
Ihr Kommentar ist Gold wert. In der Tat!
Sie bringen mich, mit dem, was Sie schreiben, auf eine Idee, die und möglicherweise unsere kargen Rentenbezüge vergessen lassen könnte.
Sagt man nicht, dass ein Elf (es kann auch ein Zwölf oder Dreizehn gewesen sein) in Irland am Ende des Regenbogens einen unermesslichen Goldschatz versteckt hat?
Die Kunde, dass Sie leidenschaftlicher Pilot einer im Kreuzworträtsel genannten männlichen Honigbiene sind, hat mich längst erreicht.
Lassen Sie und doch einmal darüber nachdenken, wie Sie Ihr Fluggerät beim nächsten Regenbogen aufsteigen und das Ende des Bogens mit dem Goldtopf finden lassen könnten. Was meinen Sie?
Liebe Grüße!
Lieber Lo,
gemeinsam werden wir es schaffen – 5 Augen sehen mehr! (unsere 4 und das Auge der „Drohne“ 😉
Aber noch einmal zu Ihrer Anmerkung:
„Ich würde mich freuen, wenn einmal in der Zeitung steht:
Lo hat Kartoffeln geholt.“
Ich meine, neulich so eine Schlagzeile gelesen zu haben! Da es nur einen einzigartigen Lo gibt, KANN die Zeitung nur Sie gemeint haben!
http://de11.de/lo-kartoffeln.jpg
Gruß Heinrich
Lieber Heinrich,
junges Gemüse ist immer eine gute Idee!
Lieben Dank für das herrliche Bild.
Apropos Augen: Frau Mallybeau hat mir ja eine goldene Knolle zugestanden. Wenn es sich um eine schöne Kartoffel handeln sollte, kann es sein, dass wir dann sogar mehr Augen zur Verfügung haben.
😉