Kannet sein, datt auch Männer sowatt, wie ’n eingebauten Nestbautrieb in sich haben, der dann, wenn allet so am Blühen fängt, inne Gänge kommt, und einen dazu bringt, Überflüssiget aussem Nest zu schmeissen, für um Platz für Neuet zu machen?
Bei mir war et in den letzten Tagen so: seit ein paar Wochen grabe ich alte Schätze aussem Keller, und allet, wat noch wat wert ist, kommt inne iBäh-Kleinanzeigen oder wird verschenkt oder entsorgt. Und wenn wat weg ist, freu ich mich, dat hat so wat Befreiendet.
Is in einem Alter ja auch nich ganz unwichtig: fall ich mal unfreiwillich „von meinem Recht auf Ableben“ gebrauch machen sollte, is nich so viel Krempel füre Nachkommen zum Entsorgen übrich. Aber noch happich Zeit mittem Ableben.
Wat mir aber immer verdelli schwer fällt, dat is dat Trennen von Büchern. Kann ich nich erklären, is aber so.
Egal: jedenfalls happich et gestern geschafft, ne Bananenkiste mit Büchern vollzupacken, um se innen Öffentlichen Bücherschrank am Stadttheater zu bringen. Dat tröstet mich dat dann, datt die Schmöker noch andere Leute erfreuen.
Und wat entdecke ich da?
Das hat doch verdelli einer nich nur gedrucktet Geistiget in den Bücherschrank gestoppt, sondern auch flüssiget, – also wat destilliertet Geistiget – wat gezz auch nich richtich is, denn der Flachmann war leer.
Happich erst mal ein Foto von gemacht.
Und dann, auffem Rückweg mittem leeren Bananenkarton, kamen mir so Gedanken, oppet wohl einen Zusammenhang zwischen Literatur und Alkohol gibt – immerhin is ja schomma im Wort Literatur dat Wort „Liter“ enthalten.
Prosa und Promille – fängt ja beidet mit Pro an. Und in sonnem Flachmann is ja meist wat Geistiget drin, genau, wie in Büchern auch. Der Vorteil beim Buch is, dattet auch nachem Genuss immer noch voll is – der Flachmann nich.
Und dann liest man ja auch, dat viele Schriftsteller erst dann auf Schreibtemperatur kommen, wenn se sich vonnem Gläsken oder Pülleken Weingeist helfen lassen.
Der olle Hemingway soll ja mal gesacht haben: «Schreibe betrunken, überarbeite nüchtern».
Ja, und wenn ich mir gezz meinen Bücherschrank zu Hause angucke: da sind ja gezz Lücken vonne fehlenden Bücher.
Da würden sicher einige Flachmänner reinpassen.
Aber dann wär der Schrank ja wieder voll.
Und dat is ja nich der Sinn von meinem eingebauten Nestbautrieb.
Bissi Tage! Lo.
Vielleicht an dem Tag, das Beste, was der Bücherschrank zu bieten hatte… 😉
Jau, das ist durchaus möglich,
denn es „simmelt“ darin oftmals im Übermaß.
🙂
Nu stell dir bloß mal dat Gesicht vonne Blagen vor, wenn se – nach dein Exitus – dat Zeuchs am ausräumen sind und denen die ganzen Püllekes inne Finger fallen?
Denn is aber dein Ruf posthum in Aasch. Sauf dat bloß rechtzeich wech, hörsse ?!
Aasch mit Doppel-A un ohne R
Ich liebe es <3
Lieber Lo,
damals, als die Zeiten noch besser waren, sind nicht nur leere Flachmänner im Bücherschrank versteckt worden, sondern auch viele Maßeinheiten, um sie für schlechte Zeiten aufzuheben.
Der Liter in der Literatur, das Gramm im Telegramm, der Meta in der Metastase, die Zeit in einer Zeitung, die Elle in der Donauwelle und der Zentimeter in der Zentrifuge….. oder so?!
bissi Tage! Heinrich
Mann kann den Flachmann auch als Wasserwaage nutzen.
Mit Wille zur Promille
hicks
schreib ich meine Prosa
sehe alles rosa
hicks
sonst wird das nix
im Bananenkarton
du ahnst es schon
passt mehr als nur 1 Liter
sagt der Dieter
doch der Aspekt
dass er leckt
prädest… äh dingsbums ihn für Literatur
das Problem ist nur
oftmals sind noch Spinnen
sozusagen drinnen
in Flachmann das Insekt
sehr selten sich versteckt… 😉
hicks
Insekten,
die im Flachmann sich versteckten,
und am Schnapsrest einmal leckten,
meist verreckten.
?
WIE VIEL LITER ATUR HÄTTEN SIE DENN GERNE?
Lieben Gruss,
Brigitte
Ich dachte immer, Atur gäbe es nur in Tüten! 😉
Atur – der Taum in Tüten.
Ein gutes Regal voll, bitte!
Manche Literatur kannze nur mit Flachmann ertragen.
Jau!?
Der Flachmann gehört allerdings weiter nach links – direkt neben die Bibel, damit Geistliches neben Geistliches kommt.
Die Bibel akzeptiert nur Klosterfrau Melissengeist neben sich.?
Ja, ja, der Hang zum Bücherschrank ist unbezwingbar! Selbst nach jahrelanger Buchabstinenz setzt er sich durch … Ich habe es sogar erlebt, dass ich ein Buch schon in den öffentlichen Bücherschrank gebracht hatte und es mir dann von dort wieder zurückgeholt hab [allerdings ohne alkoholische Veredelung (???)] … oder es verschenkt hatte und dann im Verlust dieses einen Buches den Verlust meines Lebenssinns beklagen musste … vielmehr beklagen zu müssen glaubte, denn es kamen neue, unersetzliche hinzu … usw. usf.
Oh, das kenne ich gut, lieb IGIng….
Es ist wirklich eine Unverschämtheit eine leere Flasche in den Bücherschrank zu stellen. Man hätte wenigstens noch ein bisschen drinnen lassen können. Dein Hinweis, dass sich Bücher nie leeren ist tröstlich.
Nicht mal Flaschenpfand gibt es für den leeren Flachmann.
Nein, nein, lieber Lo.
Literatur kann nix mit Liter zu tun haben – sonst dürften ja Frauen nix lesen.