„Wenn die Haare weiß werden, werden die Erinnerungen grün.“
Ja, und ich erinnere mich sehr gern…
…an die Zeiten, in denen mir ich als kleiner Knirps die Nase am Schaufenster des kleinen Spielwarenladens „Herden“ in Gelsenkirchen-Erle plattdrückte, weil sich hinter den Scheiben die Objekte meiner Kinderträume befanden, für die mein Taschengeld niemals ausreichen konnte, denn die Fürsorgeunterstützung, von der wir lebten, reichte gerade für das Notwendigste, und so blieben die Wünsche meist unerfüllt.
Allerdings besaßen meine Freunde diese tollen Spielsachen, an denen ich manchmal auch teilhaben durfte: blecherne Autos, die, wenn man sie mit einem Schlüssel aufzog, schnurrten und ihre Kurven drehten, bis das Federwerk seine Kraft verlor und wieder neu aufgezogen werden wollten.
Später dann, als Erwachsener, habe ich mir die versagten Kinderwünsche
nach und nach erfüllt, sammelte jahrelang die wunderschönen alten Blechspielzeuge
von Schuco, Lehmann und den anderen Herstellern.
Ich besuchte sogar einmal den Blechspielzeug-Experten Rudger Huber in seinem Haus
im Bayerischen Wald, bestaunte all die bunten Spielsachen von „damals“ und schaffte mir nach und nach eine kleine bescheidene Sammlung an, die ich wie einen Schatz hüte.
Und manchmal mache ich Kartons auf, nehme die Spielsachen in die Hand,
ziehe die kleinen Autos mit dem Schlüssel auf, lasse sie schnurren, laufen, fahren
und bin versunken und fern des Alltags – und ein wenig auch wieder Kind.
Die bezaubernde Blogfreundin Mallybeau Mauswohn von der Bloghütten-Alm brachte mich heute auf den Gedanken, wieder einmal meine Spielzeugkiste zu öffnen, um meine geschätzen Blogbesucher an diesen Kinderträumen von „damals“ teilhaben zu lassen. Ehrlich gesagt, mache ich mir selbst damit auch eine Freude.
Vor ein paar Jahren habe ich einmal eines der kleinen technischen Wunderwerke von Schuco aus Blech filmisch festgehalten:
Der Schuco „Mirako-Bus 1004“.
Die Besonderheit: dieses Auto fiel nicht von der Tischkante!
Es stammt noch aus der U.S.-Zonen-Zeit*, läuft aber noch wie am Schnürchen.
Hier der Beweis:
Auszug aus dem Prospekt:
„Die SCHUCO-MIRAKO-Autos fahren auf jeder Fläche ohne herabzufallen.
Sie lenken am Rande der Lauffläche um, als würden sie von einer unsichtbaren Hand gesteuert. Auf ganz kleinen Flächen, Zigarettenschachteln etc., drehen sie sich im Kreis herum, ohne abzugleiten.“
Hach.. 🙂
Dankeschön an meinen Gelsenkirchener-Geschichten-Freund Gregor „Benzin-Depot“ für die Überlassung des Schuco-Prospektbildes.
*Die Fa. Schuco befand sich in Nürnberg, nach dem Krieg „amerikanische Besatzungszone“. Die seinerzeit dort fabrizierten Spielzeuge erhielten daher den Aufdruck „Made in U.S. Zone Germany“.
Lieber Lo!
Was für ein schönes kleines Auto.
Und wie gut, dass es sich selbst vor dem Sturz in ungeahnte Tiefen und dem Zerbersten verschont hat, sonst würden Sie womöglich beim Griff in Ihre Spielsachenkiste heute ins Leere greifen.
Da wünsche ich weiterhin gute Fahrt bis an den Rand des Abgrunds 🙂
Herzliche Grüße … brumm brumm …
Mallybeau
PS: Wären doch manche Menschen nur so intelligent wie dieses Auto!
Herzlichen Dank für die guten Wünsche, liebe Mallybeau.
Ich habe mir auch voller Faszination das Filmchen angesehen, sind es doch auch Autos aus meiner Kinderzeit. Nur wir Kinder im Osten hatten meist nicht so feines Spielzeug.
Wenn heutzutage bei einer Busreise ein Chauffeur schon mit beiden Vorderrädern über den Abgrund fahren würde, wäre ich aber sofort und gleich aus dem Bus raus und die Fahrt wäre für mich beendet. Irgendwie würde ich schon nach Hause kommen.
Aber schön ist so eine Spielzeugsammlung aus alter Zeit bestimmt – ich habe nichts mehr aus dieser Zeit, dafür bin ich viel zu sehr der Aufräum- und Wegwerftyp.
Weniger Regen als hier wünsche ich.
Clara
Für das Design kann ich mich heute noch begeistern. Du hast dieses Kleinod toll abgefeiert, lieber Lo. Ein Kollege von mir hatte auch Blechspielzeug aus seiner Kindheit im Regal. Ich beneidete ihn um diese Kontinuität, weil mir solche Dinge aus der frühen Kindheit komplett fehlen.
Mir fehlt ebenso Vieles aus meiner Kindheit: so besitze ich keine Kinderfotos, weil wir keine Kamera hatten. Verwandte, die mir etwas erzählen könnten, leben längst nicht mehr. Diese Spielzeuge mit dem Hauch von „damals“ sind eine späte Kinderwunscherfüllung.
Was für ein Haifisch-Design! Ist das einem real existierenden Auto nachgebaut?
Nein, dieser Bus nicht. Die Blechspielzeugautos waren meist freie Interpretationen.
Ein anderes Wendeauto (No.1010) von Schuco war allerdings einer Maybach-Limousine aus den 30er-Jahren nachempfunden.
Lieber Lo,
ich bin zwar nach dem 2. Weltkrieg geboren, war aber trotzdem ein paar Mal „auf der Flucht“. Manche Umzüge kann ich einfach nicht anders bezeichnen. Und auf der Flucht verliert man alles, wenn man Pech hat. So ein Schuco Auto habe ich aber auch nie besessen. Wir waren arm. 😉
Reich dagegen war ein Nachbar. Er war der Erste in der Straße, der Anfang der 50er einen VW Käfer hatte. Ich (4 oder 5) sprach seine Tocher (4) Gaby auf diese riesige, neue Errungenschaft an. Und Gaby L. plapperte munter drauflos: „Ja, mein Papa der ist reich! ….der hat viel Kredit!“ 😉
Gruß Heinrich
Mir fehlt ebenso Vieles- eigentlich sogar alles – aus meiner Kindheit: so besitze ich leider kein einziges Kinderfoto von mir, weil wir keine Kamera hatten. Verwandte, die mir etwas erzählen könnten, leben längst nicht mehr. Diese Spielzeuge mit dem Hauch von „damals“ sind eine späte Kinderwunscherfüllung.
Lieber Lo, ein quietschroter Bulli – sehr cool. Wenn ich solche Modelle gelegentlich in Spielwarenläden sehe, drücke ich mir die Nase an der Scheibe platt 😉 Liebe Grüße, Annette
Ja, diese alten Spielzeuge haben einen besonderen Charme.
Liebe Grüße nach Dortmund.
Lieber Lo!
An das großartige Auto kann ich mich aus dem ersten Beitrag noch gut erinnern. So etwas bleibt einfach unvergesslich. Schön, dass Sie diese Erinnerungen wach halten.
Mal sehen, wo ich meinen Märklin-Baukasten habe. Wenn ich ihn finde, werde ich hier ein Foto beisteuern 🙂
Herzliche GRüße
Mallybeau
Hallo Lo,
Dank! Träum. Ach…
Liebe Grüße, Peter
… wahrscheinlich könnte das Auto auch auf einer geraden Tortenplatte seine Kreise ziehen, tolles Spielzeug
Sehr schön, dass du dich Sachen jetzt sammelst! 🙂
Und noch besser gefällt mir, dass du auch damit spielst! <3
Mach ich auch gerne, meine Mutter hat nämlich ganz viel aufgehoben.
In meinem Elternhaus auf dem Dachboden gibt es einen riesengroßen Eichenschrank, da ist das Spielzeug aller unserer Vorfahren drin. Ein toller Schrank! Jedes Jahr zu Weihnachten haben wir den früher aufgemacht und die Spielsachen in die gute Stube geholt. <3
Heute würde ich wahrscheinlich einen Vogel kriegen, weil man nicht mehr treten konnte 😀
*Soifz* … da werden Erinnerungen wach ?
LG sk
Herrlich diese Blechspielzeuge von damals:-)) viel schöner im Design als heute, fällt mir gleich wieder der alte VW Käfer von meiner Freundin ein. War ihr ganzer Stolz damals und wir sind mit ihm bis nach Frankreich gefahren, zum Zelten:-)) ….Liebe Grüße Corinna
Da überkommt mich nun auch die Wehmut – denn was seh ich hier!? Den Schlüssel, der mir fehlt, um das gelenkige Blechpferdchen, das früher meinem Bruder gehörte, zum Traben zu bringen!! Ein echtes Meisterwerk! Allerdings vermute ich, dass es an der Tischkante nicht kehrtmachen, sondern blind in den Abgrund traben würde. Da ist ein Bulli schon intelligenter.
Gibt es ein Foto davon?
Im Moment gibt es leider kein Foto. Meine Schwester verschenkte das Pferdchen im Sommer an mein Enkelkind, das aber mangels Schlüssel wenig damit anfangen konnte. Ich werde aber meinen Sohn, den Papa des Enkelkinds, bitten, ein Foto zu machen und mir zu helfen, es hier einzustellen.
Das wäre ja toll.
Liebe Grüße – und meinen Glückwunsch an Dich zur Schwallhalla-Rätsellösung 😉
Danke, aber sooo schwer war’s ja nun nicht mehr. Das „Erschippen“ wäre mir lieber gewesen, aber das hat Gernial ja nun vermutlich geknackt.
Danke, aber sooo schwer war’s ja nun nicht mehr. Das „Erschippen“ wäre mir lieber gewesen, aber das hat ja nun Herr Gernial vermutlich geknackt.
So, lieber Lo!
Wie versprochen kommt hier mein Märklin-Baukasten. Bereits etwas angestaubt, aber alles beisammen. Sogar vier Räder sind drin. Ob ich da wohl auch so ein schönes Auto basteln könnte, wie das Ihre? 🙂
Herzliche Grüße
Mallybeau
Wouw, liebe Mallybeau!
Der sieht ja fast noch wie neu aus.
Dankeschön für diese schöne nostalgische Bildspende!
😉
Sehr gerne. Wie wärs denn, wenn Sie fürs nächste Jahr einen nostalgischen Advenstkalender mit Ihren alten Fundstücken planen? Da kommen bestimmt tolle Sachen zusammen 🙂
Das ist eine feine Idee, die mir auch schon in den Sinn kam. 🙂
Danke für den Tipp
So, nach über einem halben Jahr habe ich nun auch kapiert, warum deine Beiträge nicht bei mir im Reader landen. Und das obwohl ich doch eine so schöne Liste für all die Blogs habe, in denen ich gerne schmökere. Man darf einen Umzug nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern die neue Adresse auch speichern. Seit Mai hat es nun gedauert. Ich bin blond…aus Leidenschaft. Jetzt aber bin ich wieder regelmäßig dabei. Schönen dritten Advent von Blondie
Dankeschön 🙂
Was lange währt, liebe MItzi
🙂
🙂