Der arme Baum.
Der arme Baum! Schaut sein Gesicht!
Der arme Baum. Er mag es nicht,
wenn Messer seine Rinde ritzen
und Herzen in die Haut ihm schnitzen,
die länger als die Liebe halten,
mit tiefen Schnitten ihn mißstalten,
so dass ihm ewig Narben bleiben.
Der arme Baum. Man sieht ihn leiden.
Lothar Lange (2021)
Foto: LoLange
(Baum im Benrather Schlosspark)
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Sie haben völlig Recht, lieber Lo!
Und so schön formuliert!
Ich hoffe, die Verwirrten ….ähm Verliebten nehmen sich das zu Herzen.
Wir Bäume müssen zusammenhalten!
https://heinrich11.files.wordpress.com/2016/01/he-linde.jpg
Gruß Heinrich
Ja, die Rindenmundwinkel neigen sich deutlich mißbilligend nach unten.
Schön fotografiert und trefflich formuliert!
Oh ja, wer sowas mit den Bäumen macht,
gibt nicht auf deren Würde acht.
Und keine Liebe ist es wert,
dass man sich nicht um Anstand schert.
Die Bäume sollten lauthals schreien –
und weit mit Baumharz um sich speien…
Einen lieben Gruss zum Wochenbeginn,
Brigitte
Seh ich recht: Eine Inschrift von 1941? Das wäre 80 Jahre her.
Aber nicht, dass jetzt einer auf die Idee kommt, den Baum zu fällen,
um die Jahresringe zu überprüfen! (Man kann ja nicht wissen, was Baumschändern so alles einfällt.)
Der arme Baum wird tätowiert
ganz ungefragt, ganz ungeniert.
Welch tragisch Leben in dem Wald
der Mensch mit seiner Urgewalt
ist unbeliebt und radikal
der Baum erträgts, hat er die Wahl? 🙂
Wie wahr. Die Liebe hält durch solche Schwüre ja auch nicht länger.
Das ist eine Methode, seine Liebe auszudrücken. Eine andere, eher die Liebe zum Geld: in Stuttgart uralte, von Einsiedlern (der Käfer!) besiedelte Bäume zu fällen. Oder aber – m.E. das Extrem – dasselbe zu tun in Überlingen in Vorbereitung, jetzt kommts: der großen, schönen Gartenschau! Richtig gelesen: für eine einwandfreie Gartenschau müssen natürlich alte Bäume fallen… Die Logik erschließt sich nicht leicht, erfordert ein wenig Anstrengung. Aber vielleicht macht man’s wie ich, läßt diese und ärgert sich einfach.